Gemeinde Wolfegg (Druckversion)
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Ehemalige Pfarrkirche

Kein Besucher eines in der Pfarr dargebotenen hochrangigen Konzerts kann sich der Aura des altehrwürdigen Baus entziehen. Die Klänge der Musik und die schlichte Architektur des späten MIttelalters verschmelzen zu einer neuen Synthese der Sinne. Dabei wird sich der eine oder andere die Frage nach der Geschichte der Kirche stellen. Als ehemalige Pfarrkirche St. Ulrich in Wolfegg ist sie erstmals im Liber Decimationis (Buch der Zehnten) 1275 als Pfarrkirche von Wolfrans erwähnt, dem ursprünglichen Ort, aus dem nach Bau einer Burg am "Egg" zum Achtal hin der Weiler Wolfegg entstanden ist. Wie aus dem Patrozinium abzulesen ist, dürfte die Pfarr Vorgängerkirchen gehabt haben, belegt auch durch archäologische Grabungen. Der hl. Ulrich, Bischof von Augsburg, war in Schwaben ein beliebter Heiliger, hatte er doch 955 die hereinbrechenden Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg zusammen mit Kaiser Otto dem Großen besiegt.

Ein erster Bau, eine einschiffige Kirche mit typisch romanischer Apsis, wurde schon im 12. Jahrhundert nachgewiesen (Ausgrabungen 1983 f.). Eine zweite Bauphase mit einem geraden Chorabschluss konnten die Archäologen auf das 14. Jahrhundert datieren. In diesem Zeitraum erfolgten die figürlichen Ausmalungen der Südwand, Reste einer "Grablege Jesu" und "Beweinung Christi" zeugen davon.

In einer dritten Bauphase des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche durch einen polygonal geschlossenen Chor erweitert, mit einem Turm und der Sakristei im Norden ergänzt. In der Folgezeit - vor allem im Barock - überarbeitete und ergänzte man zum Teil die Fresken (1616, 1672, 1685 und 1700). 1519 stiftet jedoch Graf Johannes bei der Schlosskirche St. Katharina ein Chorherrenstift. Die Pfarr wird dem Stift inkorporiert und somit zur "Alten" Pfarr.

Als zweite Kirche in Wolfegg, neben der neuen Pfarrkirche St. Katharina, ist der Weg St. Ulrichs in die Bedeutungslosigkeit vorgezeichnet. 1808 wird die Kirche profanisiert, schließlich 1821 zur landwirtschaftlichen Scheuer degradiert, Turm und Sakristei werden abgebrochen, das Bodenniveau tiefer gelegt. Diese Stallzeit hatte 1982 mit der Restaurierung ein Ende. Heute hat die Gemeinde in dem geschichtsträchtigen Raum mit dem frei gelegten spät-gotischen Dachstuhl einen ansprechenden Veranstaltungsraum geschaffen.

(Quellen: 1. Schahl / Matthey: Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Waldsee, Stuttgart und Berlin 1943. 2. Woll, Gunda: Die ehemalige Pfarrkiche St. Ulrich in Wolfegg, in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 1984, S. 208 bis 211)

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